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Eine kleine Region setzt kraftvolle Aktivitäten für den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Zukunft durch effizienten Einsatz von Finanzmitteln

Das ökoEnergie-Land ist ein Zusammenschluss von 19 Gemeinden als lokale Verwaltungseinheiten im österreichischen Bundesland Burgenland. Bekannt als Pilotregion für die Nutzung erneuerbarer Energiequellen in den letzten drei Jahrzehnten, mit Schwerpunkt auf Biomasse, verlagern sich die Aktivitäten nun auf eine breitere Integration erneuerbarer Energiequellen, eine intelligente Verteilung der erzeugten erneuerbaren Energie und die Umsetzung kohlenstoffarmer Technologien in den Bereichen Mobilität, Gebäude, Industrie sowie private und öffentliche Dienstleistungen.

Diese Anstrengungen wurden im Zeitraum von 2014 bis 2020 intensiviert und haben bisher zu einer Absorption von Subventionen in Höhe von rund 35 Millionen Euro in einer Region mit etwa 20.000 Einwohnern geführt.

Nutzung der EU-Initiativen für kohlenstoffarme Technologien

Mittel aus europäischen Fonds wurden vor allem im Bereich der Entwicklung von Netzwerken und Maßnahmen zur Sicherheit und Effizienz bei der Versorgung mit erneuerbarer Energie eingesetzt. Dabei wurden Schwerpunkte gesetzt:

EFRE und ELER

  • Pilotprojekte zur Elektromobilität
  • Netzwerke zur Verwaltung erneuerbarer Energieressourcen
  • Pilotprojekt zur automatisierten Wärme- und Stromverteilung für höhere Effizienz
  • Selbstversorgte Gebäude

Horizont 2020

  • Speicherkapazität über virtuellen Nachbarschaften von Energie-Ökosystemen (Pilot)

Nationale Förderprogramme

  • Einrichtung einer Modellregion zum Thema Klimawandel und erneuerbare Energien im Rahmen des nationalen Klimafonds
  • Wissens- und Innovationsprojekte zu erneuerbaren Energien
  • Investitionsanreize für Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energie
  • Subventionierte Einspeisevergütungen für Ökostrom

Regionale Finanzierungsprogramme

  • Die Regionalregierung finanziert Aktivitäten im öffentlichen und privaten Sektor im Hinblick auf den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft. Zu den geförderten Aktivitäten gehören Investitionen in: alternative Energiesysteme, alternative Mobilität, Photovoltaik und Energiespeicherung, Gebäudesanierung und Energieberatung. Die Finanzierungen können nicht rückzahlbare Zuschüsse oder subventionierte Darlehen sein.
  • Der Burgenländische Ökostromfonds dient der Förderung erneuerbarer Energieträger und neuer Technologien zur Ökostromerzeugung sowie der Steigerung der Energieeffizienz im Burgenland. Im Jahr 2018 wurden knapp 1.300 Förderanträge mit einem Gesamtbetrag von über 1,5 Millionen Euro bewilligt. Die Höhe der Mittel, die aus dieser Quelle im ÖkoEnergieLand eingesetzt werden, ist nicht ersichtlich.

Zusammenarbeit mit privaten (und öffentlichen) Akteuren

  • 1 Million € für eine 1 MWpeak-Freiflächen-Photovoltaikanlage wurden von einem privaten Investor in der Gemeinde Strem investiert. Die Anlage wurde ohne Inanspruchnahme der oben beschriebenen Förderprogramme installiert. Sie strebt eine Rentabilität auf der Basis einer Energiegemeinschaft an, die jedoch aufgrund fehlender konkreter rechtlicher Rahmenbedingungen noch nicht etabliert ist. Eine entsprechende Regelung, die auch für Rechtssicherheit sorgen wird, ist jedoch für 2020 zu erwarten.
  • Zwischen 2014 und 2019 wurden im ÖkoEnergieLand fünf Photovoltaikanlagen mit öffentlicher Beteiligung installiert. Die Anlagen werden von der jeweiligen Kommune betrieben und die privaten Teilnehmer erhalten jährliche Vergütungen entsprechend ihrem Anteil am Investitionsbeitrag.

PV Burgenland Strem 7